Zusammenfassung:
Hintergrund:
Entscheidend für den Rücktransport des venösen Blutes aus den Beinen zum Herzen ist die sogenannte Wadenmuskelpumpe, die aber nur beim Anspannen der Wadenmuskulatur beim Gehen bzw. bei jeder Dorsalflexion im Sprunggelenk funktioniert.
Ein kontinuierlicher Flow in den tiefen Beinvenen wäre aber aus phlebologischer Sicht wünschenswert, da die Gefahr einer tiefen Beinvenenthrombose geringer wird,
je kontinuierlicher und besser der Flow im tiefen Beinvenensystem ist.
Ein neues Prinzip, um den Flow im tiefen Beinvenensystem zu erhöhen, ist das Prinzip der intermittierenden Kompression der Cockett I-Perforansvenen.
Probanden und Methode:
Prospektive Analyse des Flows in der V. poplitea bei 100 Probanden (34 m/67 w) mittels farbcodierter Duplexsonografie unter verschiedenen Bedingungen: Beim Stehen, beim Zehenstand und beim Zurückgehen auf die Ferse jeweils mit oder ohne Tragen eines Kompressionsstrumpfes (Kl. II), dto. unter Verwendung des speziell entwickelten Sockens (teveno), der bei jeder Belastung der Ferse eine aktive Kompression der Cockett I-Perforansvenen ausübt.
Im Anschluss an die Untersuchung der Probanden erfolgte eine Anwendungsbeobachtung bei 48 Probanden.
Ergebnisse:
Beim Stehen in Ruhe war der venöse Rückfluss in der V. poplitea mit durchschnittlich 3,8 cm/sec. sehr gering.
Dies ist auch der Grund, warum bei längerem Stehen oder Sitzen die Beine anschwellen können, weil die Wadenmuskelpumpe nicht betätigt wird.
Nach dem Zehenstand, also nach Steigerung des venösen Rückflusses durch die Wadenmuskelpumpe, kommt es bei dem Zurückgehen auf die Ferse mit Entspannung der Wadenmuskulatur zu einem Anstieg des Flows in der V. poplitea auf ca. 10 cm/sec ohne Kompressionsstrümpfe und mit Kompressionstrümpfen auf ca. 12 cm/sec.
Durch die intermittierende Kompression der Cockett I-Perforansvenen (ICCV) kommt es zu einem Anstieg des Flows in der V. poplitea auf durchschnittlich 24,4 cm/sec.
Schlussfolgerung:
Durch das Prinzip der intermittierenden Kompression der Cockett I-Perforansvenen ist der Flow im tiefen Beinvenensystem signifikant höher als bei der normalen Wadenmuskelpumpenfunktion. Dieser höhere und kontinuierlichere Flow im tiefen Beinvenensystem kann das Risiko einer tiefen Beinvenenthrombose deutlich mindern.
Eine Anwendungsbeobachtung bei 48 Probanden zeigte eine signifikante Reduzierung der Schwellneigung der Unterschenkel- und Knöchelregion bei einfacher Anwendung der teveno AktivSocken im täglichen Gebrauch.
Einleitung:
Im Gegensatz zum arteriellen System, bei dem das Blut aktiv durch den Herzschlag in die Peripherie gepumpt wird, erfolgt der venöse Rückfluss passiv.
Aus den Beinen muss das venöse Blut gegen die Schwerkraft zurück zum Herzen transportiert werden. Dies geschieht über die sogenannte Muskelpumpe, bei der durch das Anspannen der Beinmuskeln die tiefen Beinvenen komprimiert werden.
Die Venenklappen sorgen dafür, dass das venöse Blut immer nur in Herzrichtung transportiert wird. Als Widerlager für die Muskelbewegung dient die Muskelfaszie;
dies vor allem beim Anspannen der Wadenmuskulatur beim Gehen bzw. bei jeder Dorsalflexion im Sprunggelenk.
Es gibt aber bisher keine Untersuchungen über eine eventuelle Funktion der Wadenmuskelpumpe bei Entspannung der Wadenmuskulatur.
Bei Venenleiden werden oft Kompressionsstrümpfe oder ein Kompressionsverband als äußeres Widerlager eingesetzt, aber auch diese transportieren das venöse Blut nur während der Muskelpumpe, aber nicht bei Entspannung der Wadenmuskeln.
Ein neues Wirkprinzip, die intermittierende Kompression der Cockett I-Perforansvenen wurde dadurch erzielt, dass in normalen, gestrickten Diabetiker-Socken ein luftgefülltes Fersenpolster („Pad“) eingenäht wurde. Dieses Pad ist direkt verbunden mit einem leeren Luftpolster im dorsalen Bereich des Innenknöchels, wo sich die Cockett I-Perforansvenen befinden.
Bei jedem Druck auf das Fersenpolster füllt sich das Innenknöchelpolster. Als Widerlager dient ein ca. 2,5 cm breites Kunststoffband, welches mit einem Klettverschluss versehen ist. Dadurch wird aktiv venöses Blut aus dem oberflächlichen Beinvenensystem über die Cockett I- Perforansvenen in das tiefe Beinvenensystem transportiert. Ziel der Untersuchung war, den Flow in der V. poplitea zu mittels der farbkodierten Duplexsonografie zu quantifizieren.
Probanden und Methoden:
Untersucht wurden 100 Probanden mittels farbkodierter Duplexsonografie unter verschiedenen Bedingungen:
Untersucht wurde zunächst die Funktion der Mündungsklappen der V. saphena magna und parva; der Flow in der V. poplitea beim Stehen, beim Zehenstand und beim Zurückgehen auf die Ferse jeweils mit oder ohne Tragen eines Kompressionsstrumpfes (Kl. II), dto. unter Verwendung des speziell entwickelten Sockens (teveno), der bei jedem Belasten der Ferse eine aktive Kompression der Cockett I-Perforansvenen ausübt.
Bezüglich der Anamnese wurden die folgenden Parameter erhoben: Geschlecht und Alter der Probanden, tiefe Beinvenenthrombose und/oder Ulcus cruris in der Vergangenheit, bestehende Varicosis, Varizen-Op in der Vergangenheit, Herzinsuffizienz und bestehendes chronisches Lip-/Lymphödem.
Im Anschluss an die Untersuchung der Probanden erfolgte eine Anwendungsbeobachtung bei 48 Probanden, da es sich um ein völlig neues Produkt handelte.
Hierbei wurden folgende Parameter nach 4-wöchigem Tragen der teveno Socken erhoben:
Wie oft haben Sie die Socken getragen?
Wie verständlich ist die Gebrauchsanweisung?
Wie lassen sich die Socken anziehen?
Wie tragen sich die Socken?
Wie hat sich die Schwellneigung des Unterschenkels/ des Knöchels verändert?
Wie zufrieden sind Sie mit den Socken beim Sport?
Wie ist Ihre Gesamtzufriedenheit?
Hierbei konnten Noten vergeben werden: „1“ = sehr gut bis „6“ = ungenügend.
Ergebnisse:
Untersucht wurden 100 Probanden (34 männlich/66 weiblich).
Das Durchschnittsalter betrug 42,7 Jahre (Range: 18 – 66): männlich, 48,6 Jahre (23-66); weiblich: 36,6 Jahre (18-65).